Sonntag, 29. Juni 2008

die bestellung









In diesem kleinen eckcafé in der nähe ihrer wohnung hatte sie sich einen café latte bestellt. der laden hatte samtweiche weisse wände, blumenvasen mit großblättrigen blüten schmückten die tische. die bedienung sah rund und gesund aus, mit ihrem straffen gesicht und dem orangenen haartuch paßte sie sehr gut zu dieser art city chic. unsere freundin war gestern auch schon hier gewesen, den ganzen nachmittag, doch er war nicht gekommen. Sie hatte umsonst gewartet, sich einen kopf gemacht. friedericke bekam einen neuen café der etwas wacklig, aber sehr zügig abgestellt wurde. Dafür lächelte die bedienung entschuldigend, packte das alte glas auf ihr tablett und wendete sich den gästen am nachbartisch zu. friedericke zog ein bild aus ihrer tasche und schaute es eindringlich an, tastet die oberfläche ab und rieb es in ihren händen.
zu sehen war unser held aus wolfsburg, der mensch dessen umstände uns die letzten tage unterhalten hatte.

eine auswahl

Sonntag, 15. Juni 2008

Donnerstag, 5. Juni 2008

unter freunden










zwei frösche sitzen an einem lauen sommerabend am rand eines kleinen sees. Die untergehende sonne spiegelt sich im wasser, alles ist grün und frisch, vor ihnen öffnet sich ein meer von seerrosen und runden wasserblättern.
" gestern hab ich es in einem sprung bis zur mitte des sees geschaft"
"habe ich gesehn, ein krasser sprung, digger, das sah fett aus"
"yo, aber die kröte von der anderen seite springt von rose zu rose und kommt so über den ganzen teich"
"wow, da muß man schon ein richtiger cowboy sein"

"richtig, digger, - richtig"

Sonntag, 1. Juni 2008

wolfsburg am ende










als letzten akt hatte er seine kreditkarte zerbrochen und in den müllschlucker im gang geworfen. die tür seines zimmers ließ sich nicht mehr schließen, alle lichter waren aus, nur die blinkende LEDuhr über der tür beleuchtete den dunklen raum. Sein kreditrahmen war aufgebraucht.
Das war das ende des automatenhotels, dieser sebstbedienungswelt.
Unser held verläßt sein zimmer, streift zum letzenmal durch die leeren und steriel sauberen gänge, lauscht dem brummen der getränkeautomaten. Am Ausgang angekommen, rollt er sich die letzte filterlose mit dem hotel eigenen zigarettenpapier, entzündet ein streichholz an den schweren arbeiterboots.
Das knistern des abbrennenden tabaks durchbricht die stille, die sonnenstrahlen des noch frühen morgens erhellen den eingangsbereich der hotellobby, blenden und erhellen unseren freund. langsam ausatmend blickt er in die sonne, der rauch verfängt sich in den lichtstrahlen. alles glänzt in weißem licht. den schwarzen lederkoffer in der rechten, seine kunstleder pilotenjacken in der linken, geht er leicht in die knie, diese helligkeit, diese sonne drückt in nieder.
Die schiebetür öffnet sich und sein herz fängt an zu schlagen, es rast.

nachbarschaft