Sonntag, 25. Januar 2009

besuchen

"Hey, ich bin Charly, im 5 Semester und euer 'local guide'"
und hebt dabei die Finger für "Inanfürungszeichen".
"Ich studiere Biochemie und Nanotechnologie"
Damit treten wir ein in das Universitätsgebäude am Kennedy Plaza in Boston /USA.
In einen großen Raum, eine Halle in Stahlbetonästhetik, mit rundumlaufenden Galerien bis in den 3 Stock. Es gibt einzelne Arbeitsplätze und Gruppentische, eine Couchecke mit Aquarium und Espressomaschine sowie einen Glaskasten für Basketball. Grosse weiß mattierte Fenster lassen viel Tageslicht in die Halle, die eigentlich dunkeln Gänge und Nischen erleuchten in cyberfunk neon grün.
"Kommt, tretet ein!"
"Wir haben hier im Erdgeschoss alle Basisarbeiten vereint und präsentieren unsere Tätigkeiten mehrmals am Tag, das soll unseren Workflow fokussieren"
An den Köpfen der Gruppentische stehen Studenten und deuten auf Beamerprojektionen und LCD-Displays. Ein Mädchen mit großer Brille und weißem Polohemd tippt auf ihrem Laptop mit. Alle wirken sehr konzentriert gardezu manisch lernbegeistert.
"Wir nennen diese Halle auch unseren 'thinktank'"
Dabei Charlys obligatorische Geste.
"Um was geht es hier, was unterscheidet euch euch von normalen Studenten?"
fragt eine ältere Dame aus unserer Besuchergruppe.
"Ich denke,"
Charly grinst etwas selbstverliebt und reibt sich dabei die Hände.
"Ich denke wir können hier auf einen Jahrmarkt der Uneitelkeiten blicken, hier gibt es nur ein Miteinander der diversen Disziplinen, kein Konkurrenz denken"
Charly streicht dabei mit seinen Fingern über den Handlauf der Treppe.
Ein Student kreuzt die Besuchergruppe und flüstert unserem guide etwas ins Ohr.
Dabei wirkt der Student introvertiert aber voller Stolz über die lautlose Nachricht.
"Wie Marti mir gerade berichtet konnte er heute seine Wochenaufgabe abschließen und möchte uns diese nun zeigen.."
Mit einer öffnenden Geste deutet Charly auf einen Arbeitstisch, wir folgen Marti und lauschen gespannt seinen Ausführungen.

Dienstag, 13. Januar 2009

eine Entscheidung

Es ist ein sonniger Okotober Morgen, als Fredericke an der Hauptverkehrsstrasse steht. Ein rotes Halstuch lässig mit ihrem neuen Trenchcoat kombiniert, versucht sie ihr blondes Haar in Zaun zu halten.
Sie hätte im Bett bleiben sollen, Kaffee trinkend. Jetzt steht sie hier, wartend das der Typ aus der Mitfahrzentrale kommt, möglichst pünktlich hofft sie.
Es ist nicht viel los heute, vor dem Bäcker mit den beschlagenen Außenscheiben gibt es ein kleine Schlange. Eine rote Plastiktüte wird vom Wind durch die Luft gewirbelt, über die leere Strasse, bis sie sich schließlich im grünlosen Baum verfängt.
Ein Quietschen und der schwarze BMW mit besprochenem Kennzeichen B-MW-347 hält vor Fredericke. Ein junger Typ springt aus dem Wagen, die laute HipHop Musik und der Pkwmotor dröhnen dabei weiter ihr feindliches Lied.
„Ich bin Sebi. Du bist Free-d-e-r- icke?“
„Ja, hi, hallo“
Der Fahrer ist gut 8 Jahre jünger als sie und scheint etwas überrascht von ihrer Erscheinung.
„Gut, sehr gut, los, lass uns fahren.
Die Tasche kannste ja mit nach vorn nehmen“
Beide schlagen die Türen zu, Sebi gibt Vollgas, Fredericke muß sich und ihre Jacke noch sortieren, als sie schon die Stadt verlassen.
Sebi fährt nun Höchstgeschwindigkeit,
alles was die 6 Zylinder des 320i hergeben.
„Ich hab Freunde die auf mich warten, deswegen bin ich heute etwas schneller unterwegs.“
Fredericke schluckt und umfasst den Türgriff der bayrischen Markenlimousine.
„Ja, gut, kein Problem. .. aber kannst du die Musik etwas leiser machen?“
Die Musik wird kaum merklich leiser die junge Dame atmet durch, kann sich etwas entspannen.
Mit quälend männlicher HipHop Musik erlebt Fredericke nun ihre Reise:
Kinder winkend am Fenster, ein Typ mit Döner und Coladose am Steuer,endlos graue Lkwschlangen, schlafende Rentner in einem Reisebus, Schweinetransporter, Bullenwagen.
Sebi gibt Gas und nach weniger als 2 Stunden, wenig Gesprächsstoff und einer Flasche Evian mit Zitrone hat es unsere Freundin geschafft, drückt dem Typen 15euro in die Hand und schließt die Wagentür.
Fredericke zieht ihr Handy und spricht vertraut und freudig.
„Hey, ich bin da“
„Na hier,.. in Wolfsburg“

Sonntag, 11. Januar 2009