Montag, 26. Mai 2008

die fragen der zeit










Vielleicht treffen wir uns in einer wartehalle wieder, jack und der ex von maria, lukas. Es ist ein kager raum, keine fenster nur neonlicht von oben. Graue bänke stehen auf einem grauen fußboden, die wände in weiß mit vielen kratzern und dreckstreifen. Es ist sehr still in diesem raum, wir alle atmen die schwere feuchtkalte luft der air condition. David und jack haben das gleiche an, so wie auch ich, graue einheitskleidung aus festem baumwollgarn. Hose, hemd und jacke, eine kleine nummer an der stelle wo man auch ein namensschild tragen könnte. Wie sitzen schulter an schulter dicht gedrängt auf den bänken, nur ab und zu ein ein husten, vielleicht ein keuchen, ansonsten nur stille.
Lukas hatte mich gleich zu beginn an der tür mit einem kopfnicken gegrüßt, nur jack hatte ich nicht gesehen. Er gab mir später ein zeichen als eine dicke frau im roten overall uns wasser ausschenkte.
„möp, möp“
Eine hupe ertönt und alle fangen an zu reden, die kühl versteinerten gesichter nehmen farbe an, unsere mienen erhellen sich. Lukas kommt auf mich zu, drückt meine hand und erzählt, mit seinem spitzbübichen grinsen, geschichten aus der heimat, klatsch und neuigkeiten. Es tut gut ihn zu sehen, nach all dieser zeit. Doch ich dränge darauf zu jack zu gehen, der sich am raumende mit einem pakistani unterhält.
Welche freude. Wir schließen uns in die arme, dieses entwaffnende lächeln, seine starken oberarme. Wir freuen uns wie kleine kinder, immer wieder muß ich seine rauen festen hände ergreifen, ihn fühlen. Er berichtet über seine erlebnisse im süden, über seine schwere zeit, letzten winter, als sie viele wochen nördlich der großen steppe ausharren mußten, ohne nachrichten und mit nur wenig zuversicht. Es will wissen wo ich war, welche orte, welche zeit. Ob wir erfolgreich waren und was denn die anderen machen würden.
„Wo sind Sie Jens?“
Mein name, wie lange hatte ich nicht mehr meinen namen gehört.
„Wo sind Sie?“
Immer wieder bohrt er seine tiefen blicke in mich, in mich hinein.

Dienstag, 20. Mai 2008

mein neuer bester freund










Fenchel mit honig und mandeln

eine knolle fenchel in mittelfeine streifen schneiden
billiges olivenöl in einer pfanne schön heiß werden lassen
die streifen zusammen mit etwas meersalz scharf anbraten
wenn alles den richtigen biss hat, kurz die mandelstifte dazuwerfen
zum schluß einen guten schuß honig hinzu und alles braun karamellisieren
nochmal mit salz und pfeffer abschmecken. fertig

Donnerstag, 15. Mai 2008

Dienstag, 13. Mai 2008

stadtlauf










wir laufen durch die stadt und sammeln.
es macht spaß und funktioniert prima, von ort zu ort.
durch rennen sind wir schnell und packen einfach alles ein.
große und kleine sachen, nützliches und schönes. kaputtes und nicht so schönes.
manchmal macht es was mit uns und wir fühlen anders. es geht immer weiter und wir freuen uns schon über jede neue ecke, jede tür die wir öffnen können.
wir sind gekommen um zu sammeln. du, um zu finden.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Sonntag, 4. Mai 2008

Freitag, 2. Mai 2008

wolfsburg im mai









die ersten sonnenstrahlen fallen durch die kleinen fenster am ende des ganges. die maschine fährt ihre bahnen und befeuchtet den boden. ein gr0ßer grauer kasten mit schwarzen rädern und einem orangenem zierstreifen. der motor gibt ein elektronisches brummen von sich, schnell und ordentlich fährt sie durch den flur des hotels. auf dem sitz, dicht an das lenkrad gepreßt, hockt die spanische reinigungskraft und start ziellos den gang hinab.
unserem bewohner fährt der sound des putzroboters duch mark und schädel, er windet sich, zittert und friert. eingehüllt in seine beige cordjacke hatte er die nacht neben dem getränkeautomaten verbracht. die basecap tief ins gesicht gezogen und die füße auf dem standaschenbecher abgelegt. er schüttelt sich, versucht die letzte nacht revue passieren zu lassen. doch da ist nichts, gelangweilt von der endlosschleife des hotelvideokanals hatte er ,wie fast jeden abend, trost im whisky gesucht und den automaten konsultiert.
Er zündet sich die filterlose mit einem streichholz an und macht sich auf den weg in sein zimmer, stapfend und paffend durchkreuzt er die empfangshalle mit den check-in-computern, wirft einen blick in den leeren frühstücksraum.
er hat sein ziel aus den augen verloren, er hatte eins. in den nächsten nächten wollte er aufbrechen, weiter nach westen.